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Der schönste Arbeitsplatz Bremens: Brückenkopf der Bürgermeister-Smidt-Brücke

Von: U. Stapper, A. Weinberg und S. Lengelke, Abteilung 5, Brücken- und Ingenieurbau, Juni 2023

Die Räumlichkeiten des früheren Hafenamtes, die bereits seit einigen Jahrzehnten einer Außenstelle der Abteilung Brücken- und Ingenieurbau des Amts für Straßen und Verkehr beherbergen, bieten einen der schönsten Ausblicke Bremens. Aus dem Kopf der Bürgermeister-Smidt-Brücke schaut man direkt auf die Weser.

Wo einst Schlepper verwaltet wurden, teilen sich normalerweise 2, aktuell aufgrund einer laufenden Einarbeitung 3 Kollegen ein Büro. Allerdings wird hier nur ein Teil der Arbeitszeit verbracht, denn die Hauptaufgabe besteht in der Sichtung und Erhaltung der Brücken und Ingenieurbauwerke im Bremer Stadtgebiet. Dieses ist in 5 Bezirke unterteilt und pro Bezirk kümmert sich ein ASV-Mitarbeiter um die jeweiligen Bauwerke. Vom Brückenkopf aus werden zwei Bezirke verantwortet, die die Bremer Stadtteile Strom, Huchting, Neustadt, Mitte. Arsten und Obervieland umfassen.

Das bedeutet, dass wir regelmäßig im jeweiligen Bezirk unterwegs sind, um unsere Bauwerke oder auch Baustellen, wenn zum Beispiel Brücken ertüchtigt oder Geländer repariert werden, zu begutachten. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf einem reibungslosen Betrieb und sauberen Bauwerken, dass zum Beispiel keine „Gullis“ überlaufen oder neue Schadstellen wie Risse oder Abplatzungen entstanden sind.
Kleinere Schäden werden teilweise durch unsere Jahresvertragsfirmen - die neben anderen Aufgaben vor allem für die Sauberkeit vor Ort sorgen und ein achtsames Auge auf Spundwände, Brücken etcetera haben - festgestellt, dann an uns gemeldet und beseitigt. Circa vier Mal pro Jahr wird jedes Bauwerk gereinigt. Sollten währenddessen von unseren Vertragspartnern größere Schäden festgestellt werden, erfassen wir diese im System. Die Beseitigung wird dann offiziell ausgeschrieben.

Wir sichten die uns übertragenen Objekte darüber hinaus regelmäßig nach einem bestimmten Rhythmus: Die DIN 1076 schreibt vor, an Ingenieurbauwerken alle 6 Jahre eine Hauptprüfung durchzuführen. Darüber hinaus muss alle 6 Jahre eine einfache Prüfung durchgeführt werden; einmal Jährlich ist das Bauwerk zu beobachten. Bei der einfachen Prüfung werden die festgestellten Schäden begutachtet und eine Verschlechterung oder auch eine Verbesserung des Schadens festgehalten. Bei der Beobachtung des Bauwerks werden neu aufgetretene Schäden dokumentiert. Die Bewertung der Schäden wird im Bauwerksbuch festgehalten, somit ist im elektronischen Bauwerksbuch der Zustand des Bauwerks immer tagesaktuell. Dabei protokollieren wir beispielsweise den Zustand des Betons, der Lager und der Korrosionsbeschichtung auf den Stahlteilen. Bei besonderen Vorfällen, beispielsweise nach einem Unfall, wird das Bauwerk zusätzlich untersucht.

Bei einer Hauptprüfung wird analysiert, ob ein Bauwerk auch so funktioniert wie es durch den Konstrukteur erdacht wurde. Dabei werden alle Bauteile handnah auf ihre Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit untersucht. Die gefundenen Schäden werden mit einer Note bewertet. Das Ergebnis fließt in die Gesamtbenotung des Bauwerks ein, die eine Aussage über dessen aktuellen Zustand trifft. Gegebenenfalls resultieren hieraus weitere Maßnahmen zur Erhaltung eines Ingenieurbauwerks. Allerdings müsste ab der Note 4 das Bauwerk für den Verkehr gesperrt werden, weil dann die Sicherheit nicht mehr gewährleistet wäre – dies kommt zum Glück äußerst selten vor.

Uns gefällt, dass sich unser Arbeitsalltag durch Flexibilität und weniger durch Routine auszeichnet, weil sich Bürozeiten mit Einsätzen vor Ort abwechseln. So können wir zwischendurch den Ausblick auf die Weser genießen, aber uns nicht zu sehr davon ablenken lassen.

Der Arbeitsplatz im Kopf der Bürgermeister-Smidt-Brücke